„Ich bin gestresst.“ Dieser Satz gehört beim größten Teil der Menschen schon zum Alltag. In den meisten Fällen wird Stress als negativ angesehen. Sobald die Anforderungen zu hoch werden und man sich nicht mehr in der Lage dazu sieht, diese zu bewältigen, entsteht Stress. Jedoch sollte nicht jede Art von Stress gleich als negativ angesehen werden. Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse geben sogar 17 % der Deutschen an, dass sie Stress brauchen, um wirklich aktiv zu werden. Und wer kennt das nicht, 2 Tage vor der Prüfung lernt es sich immer noch am Besten.
In der Fachliteratur wird auch nach positivem Stress, dem Eustress und negativen Stress, dem Disstress unterschieden. Unter Eustress versteht man eine Art von Stress die von dem Individuum als positiv oder gut zu Meistern wahrgenommen wird. Dazu gehören zum Beispiel, das harte Training eines Sportlers vor einem Wettkampf oder auch die Vorbereitung der eigenen Hochzeit. Umgekehrt gibt es auch den Disstress. Dieser wird als negativ und als Belastung empfunden. Zum Beispiel durch viele Überstunden auf der Arbeit, Zukunftstängste oder durch ein unsicheres Arbeitsverhältnis. Ein Merkmal des positiven Eustresses ist es, sich leistungsfähiger zu fühlen und auch zusätzliche Kräfte mobilisieren zu können, obwohl man gerade viel zu tun hat. Diese Art von Stress macht einen glücklich und stärker, man läuft quasi zu Hochform auf. Disstress wird dagegen als Überforderung wahrgenommen, man fühlt sich ausgelaugt und müde. Disstress kann auch zu Folgeerkrankungen führen.
Nach der WHO ist Stress eines der größten Gesundheitsrisken, des 21. Jahrhunderts. Nach einer Studie der Techniker Krankenkasse sind die häufigsten Folgen von Stress Rückenbeschwerden, man trägt sozusagen eine Last auf den Schultern, Erschöpfung und Nervosität. Disstress kann auch ein Auslöser für depressive Verstimmungen sein. Ein Professor der medizinischen Universität Athens hat festgestellt, dass chronischer Stress Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Immun- und das kardiovaskuläre System hat. Er beeinträchtigt zum Beispiel auch Lernprozesse und die Schlafregulierung.
Doch wie viele Menschen fühlen sich denn nun wirklich gestresst und was sind die Auslöser davon?
57 % der Deutschen gaben an, dass sie häufig oder manchmal gestresst seien, jeder Fünfte davon gibt an, dass er unter Dauerstress stehe, so die Techniker Krankenkasse. Immerhin geben auch 13% an, dass sie nie unter Stress stünden. Dennoch scheint Stress bei den Meisten im Alltag allgegenwärtig zu sein.
Stressauslöser gibt es viele. So steht nach Angaben der Techniker Krankenkasse immernoch die Arbeit an erster Stelle. Danach folgen hohe Ansprüche, die man an sich selbst stellt und heutzutage ein großer Punkt ist auch die dauerhafte Erreichbarkeit durch die Digitalisierung. Zusätzlich scheinen die Teilnahme am Straßenverkehr und viele Termine innerhalb der Freizeit ein Problem zu sein.
Fazit ist, wir scheinen innerhalb des Alltags auch auf viele Stresssituationen zu stoßen, auf die wir selbst gar keinen Einfluss haben. Da es kaum möglich ist, seinen Job zu kündigen oder nicht am Straßenverkehr teilzunehmen, ist es umso wichtiger, einen Ausgleich zu schaffen. Das bedeutet, es ist unumgänglich Entspannungsphasen in seinen Alltag einzubauen. Die Menschen gehen mit Stress unterschiedlich um, die Einen versuchen sich dem Stress so weit, wie möglich, zu entziehen und Stresssituationen zu vermeiden und Andere versuchen, egal, wie groß der Stress ist, die Zähne zusammenzubeißen und durchzuhalten und wieder Andere können nur unter Stress eine herausragende Leistung bringen.
Um sich aktiv entspannen zu können, gibt es unterschiedliche Strategien. 70 % der Deutschen nutzen den klassischen Spaziergang zum Entspannen. Immerhin 16 % nutzen gezielte Entspannungstechniken, so die Techniker Krankenkasse. Zu diesen Techniken gehören zum Beispiel Yoga, die progressive Muskelentspannung nach Jacobs und Qigong, wobei Yoga zur Zeit wohl die Bekannteste und Beliebteste ist. Inzwischen wird Yoga von fast jedem Fitnessstudio angeboten und es gibt auch ganze Yogastudios.
Es gibt eine Vielzahl von Entspannungs CDs oder auch DVDs, mit denen man auch alleine, zu Hause entspannen kann.
Letztendlich egal, ob beim Spaziergang, beim Yoga oder in der Badewanne – durch aktiv eingesetzte Entspannungsphasen im Alltag können Sie ihre Gesundheit erhalten!